
Es ist schon eine ganze Weile vergangen, seit der letzte Lettering-Post hier auf meinem Blog erschienen ist. Als ich letztens meine alten Lettering angeschaut habe, war ich überrascht wie sehr sich alles verändert hat. Andere Stifte, anderes Papier und überhaupt ein ganz neuer Look. Wenn man es so will, habe ich im letzten Jahr meine Lettering-Fähigkeiten ausgebaut und geupdatet. Und genau deswegen muss auch ein Lettering-Update für den Blog her. Wer Lust hat kann, sich gerne meine Handlettering Tipps Nr.1 und Handlettering Tipps Nr.2 nochmal anschauen.
Ich habe mir überlegt dafür eine kleine Lettering-Reihe zu erstellen. In diesem Post werde ich euch meine Materialien vorstellen. Welche Brush Pens und andere Stifte ich benutze und welches Papier sich dafür am Besten eignet, sowie eine kleine Einführung in das Brush Lettering. In den weiteren Posts, werde ich verschiedene Lettering-Stile vorstellen und meine liebsten Bücher, Blogs und Instagram-Accounts vorstellen, die mir besonders geholfen haben bzw. helfen. Zudem wird es einen Post über den Einstieg in die Kalligraphie geben, da ich selbst erst noch eine Anfängerin bin, aber irgendwo muss man ja beginnen. Soweit zum weiteren Plan, dann fange ich mal an.
Verschiedene Stifte im Überblick
Wenn man etwas lettert, kann man das Aussehen der Buchstaben durch die Wahl der Stifte sehr stark variieren. Brush Pen ist nicht gleich Brush Pen. Gerade wenn man am Anfang steht, kann das sehr verwirrend sein. Und ganz schnell kommt die Frage auf – welcher Stift ist denn nun der Richtige für mich? Damit ihr davon einen besseren Einblick bekommt, habe ich einmal alle meine Stifte ausgepackt und einen kleinen Vergleich aufgestellt. Da ich überall das gleiche Wort geschrieben habe, bekommt man einen ganz guten Überblick, wie sich die einzelnen Brush Pens voneinander unterscheiden.
Hier seht ihr den Vergleich zwischen meinen einzelnen Brush Pens. Auf die einzelnen Stifte werde ich gegen Ende des Posts noch mal genauer eingehen. Das ist zunächst der Vergleich untereinander. Der Tombow (1.) und der Pentel (4.) wirken im Vergleich zu dem beiden Faber-Castell Stiften ziemlich dick und eignen sich (vor allem für Anfänger) besonders für größere Lettering.
Hier seht ihr meine beiden Kalligraphie-Stifte (1. & 2.) sowie meine vier Pigment Liner. Gerade, wenn man Schriften miteinander kombinieren möchte, passen zum Brush Lettering Druckbuchstaben sehr gut. Deswegen nutze ich gerne neben dem Brush Pen einen der Pigment Liner oder einen einfachen Filzstift. Je nachdem wie groß der Schriftzug des Brush Pens ist, variiere ich die Dicke der Druckbuchstaben.
Einleitung – So benutzt du einen Brush Pen
So, wenn ihr euch für einen Brush Pen entschieden habt, seit ihr beireit loszulegen. Mhh, aber wie? Um diesen schönen Effekt zu erzielen, dass die einzelnen Buchstaben aus dicken und dünnen Linien bestehen, müsst ihr mit dem Druck arbeiten. Hier hilft es, wenn ihr vorher ein paar kleine Aufwärmübungen macht. Geringer Druck bedeutet immer einen dünnen Strich und starker Druck einen dicken Strich. Die goldene Regel lautet, immer wenn ein Strich nach oben führt übt ihr wenig Druck aus und wenn der Strich nach unten führt, starken Druck. Zeichnet ihr einen Bogen lasst ihr langsam mit dem Druck nach (bei einem „u“) oder verstärkt ihn (bei einem „n“). Als Aufwärmübung könnt ihr meine Beispiele üben, zunächst die einzelnen Striche, die „u“ und „n“ und anschließend, die Kringel und Wellenformen.
Tipp: Achtet immer darauf, dass die Strichdicke immer möglichst gleich dick oder gleich dünn ist.
Wenn alles klappt, könnt ihr aus diesen Grundformen sämtliche Buchstaben zusammen setzen.
MATERIAL – Das richtige Papier
Gerade wenn es um den Gebrauch von Brush Pen geht, sollte man unbedingt auf das richtige Papier achten. Vor allem der Tombow Brush pen ist äußert empfindlich und neigt dazu schnell auszufransen, wenn das Papier zu rau ist. Achtet bei der Wahl des Papiers darauf, dass die Oberfläche schön glatt ist. Das spürt man ganz leicht, wenn man mit der Hand über das Papier streicht.
Ich verwende für meine Lettering immer ein einfaches Notizbuch von IKEA oder das RHODIA Dotpad. Bei dem Rhodia Dotpad gefallen mir die kleinen Punkte sehr, um sich ein bisschen zu orientieren. Da sie aber nur ganz leicht gedruckt sind, sind sie auf Fotos oft gar nicht zu sehen.
TIPP: Brush Pens sind oft gar nicht so günstig, deswegen spart lieber nicht am Papier, damit ihr möglichst lange Freude damit habt. 🙂
ÜBERSICHT MEINER BRUSH PEN UND LETTERING STIFTE
TOMBOW ABT DUAL BRUSH PEN
Der Tombow Brush Pen gehört zu meinen liebsten Lettering-Helferchen, wobei ich gestehen muss, dass es auch ein bisschen von einer Hass-Liebe hat. Aller Anfang war etwas schwierig, weil man ein bisschen Üben muss, bis das Lettern so funktioniert, wie man es sich vorgestellt hat. Die Spitze ist ziemlich weich (Fasermaler) und es braucht Übung bis man dünne und dicke Linien mit ihm zeichnen kann. Außerdem ist es hier besonders wichtig, sehr glattes Papier zu verwenden, damit man lange Freude hat. Da sonst ziemlich schnell die Spitze ausfranzt. Ja, manchmal bin ich einfach unverbesserlich und rebellisch, wenn es um so etwas geht, und musste meine Erfahrungen damit machen. Ziemlich schade, aber jetzt kann ich aus eigener Erfahrung sprechen. Deswegen am besten gleich das Rhodia Dotpad dazu bestellen. (Nein, ich werde dafür nicht bezahlt, ich bin einfach nur ganz begeistert 🙂 ). Außerdem besitzt dieser Stift zwei Seiten, die Pinselartige und eine Feinspitze. Damit lassen sich wunderbar verschiedene Schriften kombinieren und man hat auch gleich den richtigen Farbton.
Wenn man dann aber ganz viel geübt hat, kann man mit dem Tombow Brush Pen ganz tolle Ergebnisse erzielen. Ich möchte ihn auf keinen Fall mehr missen.
PENTEL POCKET BRUSH PEN
Der Pentel Brush Pen besitzt eine eigene Tintenpatrone, die sich wie bei einem Füller ganz leicht austauschen lässt. Im Gegensatz zum Tombow Brush Pen hat der Pentel Brush Pen keine Faserspitze, sonders einzelne Borsten (ähnlich wie bei einem richtigen Pinsel). Durch die integrierte Tintenpatrone ist er super mobil und macht nicht so schnell Schmutz. Der gefällt mir sehr gut, weil der Schriftzug durch die einzelnen Borsten einen unperfekten, individuellen Look erhält.
FABER-CASTELL PITT ARTIST PEN
Der Brush Pen von Faber-Castell ist ähnlich wie der Tombow Brush Pen. Er hat eine etwas härtere und nicht ganz so flexible Faserspitze. Je nach Geschmack kann das für den Anfang etwas leichter sein, ist aber nicht ganz so vielfältig, weil man nicht so einen starken Unterschied zwischen dicken und dünnen Linien hin bekommt. Wem das nicht so wichtig ist, hat mit dem Faber-Castell Artist Pen einen Brush Pen, der wirklich eine sehr schwarze und intensive Farbe hat und sich auch für etwas kleinere Lettering bestens eignet.
FABER-CASTELL PITT CALLIGRAPHY PEN
Der Calligraphy Pen von Faber-Castell ist genau genommen kein Brush Pen. Da ich ihn aber sehr gerne für meine Handlettering benutze, habe ich ihn mit in meine Auwahl reingenommen. Durch die Kalligraphie-Spitze lassen sich unterschiedlich dicke Linien machen, mit denen man unterschiedliche Schriftarten gestalten und kombinieren kann. Damit kann man einen schönen Kontrast erzielen.
PENTEL SIGN PEN BRUSH
Der Pentel Sign Pen Brush hat eine sehr weiche und dünne Spitze. Sie eignet sich zum Zeichnen und Lettern. Wie ihr auch auf dem Bild erkennen könnt, kann man damit ganz hervorragend einen Wechsel aus dünnen und dicken Linien gestalten. Ich bin ganz begeistert, weil man hiermit auch kleiner Schreiben kann und sich damit auch wunderbar Überschriften in Notizbüchern, Kalendern oder Bullet Journals schreiben lassen.
TOMBOW WS-BS BRUSH PEN FUDENOSUKE
Der Brush Pen Fudenosuke von Tombow, wird auch als Kalligraphie-Stift beworben. Er ist ganz ähnlich zu dem Pentel Pen Brush. Seine Spitze ist im Vergleich zum Pentel etwas härter, aber ebenfalls sehr dünn. Obwohl es von diesem Stift noch eine härtere Variante gibt. Abgesehen davon, habe ich aber keine großen Unterschiede zum Pentel gemerkt. Daher sehe ich beide als sehr ähnlich an.
Das war dann also meine Brush Pen Vorstellung, die doch etwas umfangreicher geworden ist, als ich gedacht hätte. Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick geben und euch weiterhelfen. Wenn ihr noch irgendwelche Fragen habt, immer her damit. Ich wünsche euch noch eine tolle Woche. ♥
Liebe Grüße,
Hey Julia,
das hast du echt toll aufbereitet.
Ich find deine Schrift so unheimlich schön!
Sieht fast aus wie gedruckt 🙂
der blanke neid!!!! 🙂
Viele liebe Grüße
Franzy
Guten Morgen Julia,
da hast Du eine richtig schöne (und gute) Zusammenfassung hingezaubert!
Ich glaube, die hilft wirklich, um sich am Anfang im Lettering-Dschungel zurechtzufinden.
Liebe Grüße an dich! :-*